Logo des Republikanischer Anwältinnen und Anwälteverein e.V., ein Quadrat in einem dunklen Rotton, darauf steht in serifenbetonten Kapitalen die Abkürzung RAV Recht für alle!? RAV Kongress 16. & 17. Juni 2023

Lade Veranstaltungen

Programm

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

17. Juni 2023, 19:3021:30

17. Juni 2023, 19:3021:30

Recht für alle!? – Wie geht es weiter?

Wie geht es weiter mit den solidarischen Rechtskämpfen in Krisenzeiten? Audre Lorde hat zu bedenken gegeben: „The Master’s tools will never dismantle the Master’s house“, das System lässt sich nicht mit seinen eigenen Mitteln schlagen. Als politisch aktive Jurist*innen, Rechtsanwält*innen und Aktivist*innen kennen wir die Frustrationen, die mit Recht als Herrschaftssystem verbunden sind, und die winzigen Fortschritte mit Recht als Emanzipationsmittel.

Nach einem aufregenden und anregenden gemeinsamen Kongress, in dem viele verschiedene Bereiche, Rechtskämpfe, Strategien und Bündnisse diskutiert wurden, fragen wir uns: Wie geht es weiter? Kann das Recht geeignetes Mittel sozialer und emanzipatorischer Kämpfe sein? Welches Recht ist gemeint und wie müsste Recht beschaffen sein? Eine Tradition des RAV sind Abwehrkämpfe gegen einen übermächtigen Staat für individuelle Freiheitsrechte. Aber zunehmende soziale Ungleichheit, Klimakrise und autoritäre Bewegungen sind durch Abwehrkämpfe allein nicht zu bewältigen, der Staat wird vom Gegner zum Adressat von Forderungen.

Die Entwicklung von einem Abwehrkampf für den Erhalt individueller Freiheitsrechte zu offensiven Forderungen für ein solidarisches Recht ist aber weder linear noch Naturgesetz. Ist es nicht gefährlich, Staat und Recht anzurufen, um gesellschaftliche Verhältnisse zu transformieren? Muss das Recht radikal anders gedacht werden, damit es solidarisch genutzt werden kann? Wie kann ein emanzipatorisches und inklusives (Menschen-)Rechtsverständnis aussehen, dass kollektive Forderungen nach Teilhabe, Gleichstellung und Antidiskriminierung sowie dem Schutz der Lebensgrundlagen für alle erhebt und dazu beiträgt, strukturelle Veränderungen zu bewirken?

Welche Erfahrungen bringen wir aus politischen, sozialen und rechtlichen Bewegungen und Kämpfen ein? Welche Bündnisse haben wir schon, welche wünschen wir uns, wie sieht ein solidarisches Recht aus – wie geht es weiter?

Podiumsdiskussion

Demet Demir (sie/ihr), Rechtsanwältin, Postmigrantischer Jurist*innenbund
Saraya Gomis (sie/ihr), herrschaftskritische Bildungsarbeit
Rouzbeh Taheri
(er/ihm), nd-Genossenschaft
Prof. Dr. Silke van Dyk
(sie/ihr), Institut für Soziologie der Universität Jena.

Moderation: Prof. Dr. Ulrike Lembke (sie/ihr), Humboldt-Universität zu Berlin. Mitglied im RAV.

Änderungen am Programm oder bei der Raumaufteilung sind bis zum Kongressbeginn möglich. Bitte informiert Euch ggfs. am Infotisch am Eingang (Foyer) oder folgt den Hinweisen vor Ort.

Für die Teilnahme an allen Veranstaltungen des Wochenendes ist eine Anmeldung bis zum 9.6.2023 erforderlich

Veranstalter ist der Republikanische Anwältinnen- und Anwälteverein e.V. (RAV)
in toller Kooperation mit der Refugee Law Clinic Leipzig

Wir danken der Holtfort-Stiftung und dem Leipziger Strafverteidiger e.V. für die Unterstützung.